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Ein stiller Abschied von einem großen Karateka - In Erinnerung an Andreas "Teddy" Modl

Mein Mentor und Freund Andreas Modl
Mein Mentor und Freund Andreas Modl

Ich begegnete Andreas Modl das erste Mal am 21.05.2000. Es war mein erster SV-Lehrgang bei ihm und es war in Alfeld. Seine erste Frage an die Gruppe war: „Wer von euch hat denn Erfahrung mit Fallschule?“


Als blauäugiger Braungurt aus dem Shotokan meldete ich mich und als sein Blick die Reihe entlangglitt, habe ich mir nichts dabei gedacht, dass sein Blick bei mir länger verweilte. Ich fand es auch recht interessant, dass ich oft an diesem Tag in die Mitte kommen durfte, um mit ihm eine Übung vorzumachen.


In der Mittagspause kam dieser „kleine Mann“ auf unser Grüppchen zu, stellte sich links neben mich, leckte sein Blättchen von der selbstgedrehten Zigarette an, sah schräg zu mir und sagte : „Du bewegst dich anders als die Anderen….du bist kein waschechter Shotokaner. Was machst du noch?“

Ab diesem Tag sahen wir uns öfters.

 

So hat jeder von uns seine eigene, ganz individuelle Anfangsbegegnung mit Teddy gehabt. Ich habe ihn als meinen Mentor gesehen … er inspirierte mich weiterzumachen, denn ich hatte immer das Gefühl, dass er an mich glaubt … mich weiter forderte.


Andreas vermittelte den Grundgedanken der Kampfkunst … ein „großes Ganzes“ zu sein.

 

Es gibt ein Zitat von ihm, auf dass ich mich nun beziehen möchte. (Wer es kennt, wird wissen wovon ich spreche… die Anderen können es unten nachlesen.)

 

Teddy hat für jeden von uns eine Tür geöffnet … und wir alle, die sich danach mit ihm auf den Tatamis wiederfanden, sind durchgegangen.


Nun ist Teddy durch eine Tür gegangen, durch die wir ihm nur einmal noch folgen können.


Ich hoffe, dass wir in seinem Willen weitermachen werden, … dass wir weitere Menschen finden, die wir genauso begeistern können für diese Art der Kampfkunst, wie er es bei uns geschafft hat. Wir sollten und werden diesen

Kampfkunstgedanken weiter mit Leben füllen, auf dass diese Art der Kampfkunst weiterleben kann.


Ich glaube daran, dass wir diese Aufgabe schaffen können … vereint … weiterführend … in seinem Gedenken.


Ich möchte daran glauben, dass wenn meine Zeit kommt, Teddy durch diese letzte Tür zu folgen, … dass ich einen Raum betrete … einen Raum ausgelegt mit Tatamis … einen Raum, in dem viele Menschen in weiss und in schwarz miteinander arbeiten, diskutieren, lachen und stöhnen. Ich stehe dann in der Tür und sehe Teddy … und Teddy schaut zu mir und sagt zu mir: „Hey, cool, dass du da bist … aber du hast die falschen Klamotten an ... komm zieh dich um und dann machen wir ein bisschen „wuddel-wuddel“, „grabbel-grabbel“ und „klatsch“.  …  Und ich fange an zu lächeln, … ich grüße an und betrete den Raum.


Jaaa, … daran möchte ich glauben.

 

Am 28.04.2025 verstarb Andreas „Teddy“ Modl unerwartet. Die Lücke, die er hinterließ, müssen wir versuchen zu schließen.


In ewiger Erinnerung.

Dein Schüler Jens Donat und das JAM-Dojo

 

Teddy´s Zitat:

 

„Ich kann eine Tür für dich aufmachen, und du schaust in den Raum hinter der Tür. Ob du in den Raum hineingehst, ist deine Entscheidung. Du kannst die Tür auch wieder zumachen und so tun, als ob alles in Ordnung ist...“





 

 
 
 

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